Ohne Magnetfeld funktioniert kein E-Motor. ZF will es künftig per Induktion erzeugen.
Ohne Seltene Erden, aber mit hoher# Effizienz: Zulieferer ZF hat einen neuen E-Motor für Elektroautos vorgestellt. Es handelt sich um einen fremderregten Synchronmotor, bei dem das Magnetfeld kontaktlos über einen induktiven Erreger innerhalb der Rotorwelle übertragen wird. Im Vergleich zu gängigen fremderregten Motoren mit Bürsten- oder Schleifkontakten sollen die Übertragungsverluste um 15 Prozent geringer ausfallen. Darüber hinaus verspricht das Unternehmen aus Friedrichshafen ein besonders kompaktes Design.
Fremderregte Synchronmotoren (FSM) benötigen anders als ihre permanenterregten Verwandten (PSM) keine Permanentmagneten und enthalten somit keine Seltenen Erden. Allerdings gelten sie als weniger effizient als die PSM-Motoren, die sich aus diesem Grund zum aktuellen Standardantrieb in den meisten E-Autos und Plug-in-Hybride entwickelt haben. Zu den wenigen Herstellern, die zurzeit FSM-Antriebe nutzen zählen Renault und BMW. Allerdings dürften aufgrund des geringeren Bedarfs an kritischen Rohstoffen bald andere Autobauer folgen. Der FSM von ZF soll nun zur Serienreife entwickelt werden und künftig in Verbindung mit 400- sowie 800-Volt-Systemen eingesetzt werden.